Um die deutschen Heldengräber in Polen
Einen erschütternden Anblick bieten die meisten Kriegerfriedhöfe. In manche Fällen sind diese kaum noch als solche zu erkennen. Die Umzäunung ist gestohlen, das Bieh weidet auf dem Friedhof, die Bäume werden ausgehauen, die Querstücke der Holzkreuze fehlen (...) die deutschen Heldengräber werden langsam aber sicher der Erde gleichgemacht. Das gemeinste jedoch leistet sich in dieser Hinsicht Plichtow (nörd von Sulzfeld). Dort stiehlt man das Ehrenmal der dort ruhenden Kämpfer auseinander, und nicht hält diese Friedhofsschänder davon ab, für den Bau ihrer Schweineställe Grabsteine zu verwenden. Eine Besucherin aus dem Reiche, die einige dieser Friedhöfe gesehen hat, äufzerte ihre Verwunderung darüber, daß die hiesigen Deutsche und insbesondere die reichsdeutsche Kolonie in Lodz nichts tun, um diesem schändlichen Zustand abzuhelfen.
Ich sagte ihr: wir seien dazu nicht berechtig, empfand aber dabei, daß das nur eine Ausrede sei. Denn wir haben ja noch nicht versucht, die Fürsorge über der einen oder den anderen Friedhof zu übernehmen. Sollte dann eine Behörde uns bei der Ausübung dieser menschlichen Pflicht Schwierigkeiten machen, dann wird diese Behörde sich darauf befinnen müssen, wessen Pflicht es ist, die Kriegerfriedhöfe zu betreuen.
Alfred Kiß
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